Doing Body Politics
Alice Wilke, Fanny Hauser und Viktor Neumann im Gespräch mit Antje Géra und Hanne König
Die Gesprächsrunde widmet sich der Frage nach den Beziehungen zwischen Kunst und Aktivismus mit Blick auf die impliziten und expliziten Körperpolitiken, wie sie sich in unsere gesellschaftlichen Lebensräume eingeschrieben haben und in künstlerischen Praktiken verhandelt finden.
Anhand der kuratorischen Projekte von Alice Wilke, Fanny Hauser und Viktor Neumann sprechen wir darüber, wie sich der Umgang mit Körpern – darunter wäre ihre Repräsentation ebenso wie ihre Thematisierung zu fassen – in zeitgenössischen künstlerischen Kontexten und Ausstellungen verändert hat. Theorien, die sich seit den 1970er Jahren entwickelt haben und die dem Körper eine zentrale Stellung in der Reflexion über politische und ökonomische Machtstrukturen einräumen, sollen ebenso Teil des Gesprächs sein wie die aktivistischen oder aufklärerischen Impeti der thematisierten Projekte und künstlerischen Arbeiten. In Erkundung dessen, wofür im Begriff „Körperpolitiken“ der Ausdruck „Politiken“ einsteht, werden wir uns Fragen nach den Zugänglichkeit(en) und Partizipationsmöglichkeiten unterschiedlicher Körper, ihrer Sichtbarkeiten und Sichtbarmachungen widmen, wie auch der Frage danach, welche Rolle den „Bewegungen“ zukommt, in denen sich viele Körper zu engen und losen Allianzen vereinen.
Hanne König: Eure gemeinsame Einladung zu dieser Gesprächsrunde kam zustande, da ihr alle jeweils an bemerkenswerten Ausstellungs-, Vermittlungs- und Diskursprojekten gearbeitet habt, die ganz zentral die Frage nach gesellschaftlichen Ausschlussmechanismen in einem körperpolitischen Zusammenhang aus feministischer wie intersektionaler Perspektive stellen und damit in der Tradition der Debatten um Gender, Klasse/Class und Race stehen und diesen Themen immer wieder Sichtbarkeit verleihen. Euch verbindet also, dass ihr in Euren Projekten die Politizität der verhandelten, partizipierenden und rezipierenden Körper thematisiert.
Anhand Eurer Projekte, liebe Alice, liebe Fanny, lieber Viktor, würden wir gerne nochmal explizit nach den „Körpern“ fragen: Über welche Körper sprechen wir hier? Wie und in welche politischen Kontexte sind sie eingebunden? Wie kann im Ausstellungskontext ihre politische Involviertheit auch ästhetisch in Erfahrung gebracht werden? Und wie kann im Ausstellungsraum der Disziplinierung der Körper durch Formen performativen Zeigens Ausdruck verliehen werden? Dabei ist es uns wichtig Kuratieren als eine Praxis zu begreifen, die während eines Prozesses viele unterschiedliche Formen annimmt und gerade in diesem Bewusstsein um körperpolitische Zusammenhänge, Ein- und Ausschlussmechanismen von Körpern zur Verhandlung stellt.
Der Titel Doing Body Politics bezieht sich also auf das „Wie“: Wie ihr in diesen Kontexten agiert, wie ihr sie mitgestaltet, und nicht zuletzt, wie die körperliche Involviertheit in diesen politischen Systemen oder Zusammenhängen auch mitunter performativ sichtbar gemacht werden kann. „Doing“ umfasst ein performatives Handeln, eine performative Praxis und soll das performative Sichtbarmachen, das den Prozess des Ausstellungmachens begleitet, nochmals unterstreichen. Dabei geht es durchaus sowohl um Praktiken im Vorfeld der Ausstellung, währenddessen und darüber hinaus.
1. Körperpolitiken und ihr Einfluss auf die kuratorische Praxis
Hat der Begriff der „Körperpolitik“ Euch bisher in Eurer Arbeit beschäftigt? Welche Assoziationen kamen Euch mit der Einladung zu diesem Gespräch?
Antje Géra: Herzlichen Dank für Eure Antworten. Vieles von dem, was ihr gerade so schön ausgeführt habt, werden wir nun im Fortgang des Gesprächs anhand von konkreten Beispielen erörtern und vertiefen, indem wir uns ansehen, wie sich das in Euren Projekten manifestiert. Was genau also bedeutet diese Auseinandersetzung mit Body Politics für die Arbeit im Ausstellungsraum, für den Umgang mit den Besucher*innen, aber auch für den Umgang mit Künstler*innen und nicht zu vergessen auch den Umgang mit den Mitarbeiter*innen vor Ort?
Ihr werdet uns nun ein ganzes Spektrum an Projekten vorstellen, die sich der Thematisierung von Körperpolitiken widmen, wobei wir uns gemeinsam drei Themenbereiche erschließen wollen: Die Frage nach dem Verhältnis von Body Politics und Sichtbarkeitspolitiken, an die sich die Frage nach dem Verhältnis von Body Politics und institutioneller Teilhabe anschließt, sowie der Frage nach den Potentialen kuratorischer Praxis für Allianzenbildungen und Solidarisierungsprozesse.
Wir beginnen mit dem, was auch Viktor zuerst genannt hat, nämlich mit dem Verhältnis von Ausstellungspraxis und Sichtbarkeitspolitiken. Dabei wollen wir nicht nur nach Sichtbarkeitspolitiken und Repräsentationslogiken von Normativität fragen, sondern auch nach spezifischen kuratorischen Sichtbarkeitspolitiken von Nichtnormativität. Es wird also um Sichtbarmachung gehen von normierten Körpern und von sich auch widerständig zu diesen Normierungen positionierenden Körperbildern, aber auch um die Frage, wie diese Verhältnisse im Ausstellungskontext über eine performative Ebene sichtbar werden können. Denn die Frage nach dem Problem der Sichtbarkeit in institutionellen Kontexten ist ja nicht unabhängig von der Frage nach gesellschaftlichen Ein- und Ausschlussmechanismen, von Fragen nach Teilhabe und Kritik zu stellen: Wer also hat teil und wer nicht? Und wer hat nicht einfach nur teil, sondern auch Gestaltungsmacht über die Rahmenbedingungen des Versammelns, Zeigens, Sichtbarmachens und Deutens? Wie wiederum verhalten sich bestimmte Werke zu diesen Themen, und wie können sie institutionenkritisch intervenieren?
2. Das Verhältnis von Ausstellungspraxis und Sichtbarkeitspolitiken oder: wie Künstler*innen körperpolitisch intervenieren
2.1. Institutionelle Strukturen sichtbarmachen mit
Lynne Kouassis
Im Rahmen des Symposium Womxn in Motion (2019; Institut Kunst der HGK FHNW in Basel), das Alice Wilke wissenschaftlich begleitete, war eine Arbeit von Lynne Kouassis zu sehen. Die 2019 abgehalten Veranstaltung der Reihe mit dem Titel Women in the Arts and Leadership widmet sich nach eigenen Angaben „den Ideen und Wiederholungen von Performance und der Art und Weise, in der ihre verkörperten Praktiken – ihre Körper – oft von engen Vorstellungen nicht nur von Geschlecht, Race, Klasse, Geographie und Technologie eingerahmt oder rezipiert werden, sondern auch davon, was Performance selbst bedeutet und mit sich bringt: ein Körper in Bewegung zum Beispiel.“
Alice erzählt von ihrer Zusammenarbeit mit der Künstlerin Lynne Kouassi.
2.2. Perspektivenwechsel & Neuverhandlungen (der Wirklichkeit): Zur Ausstellung When the Sick Rule the World
Im Rahmen ihres *KURATOR‐Stipendiums der Gerbert Stiftung realisierten Fanny Hauser und Viktor Neumann eine vierteilige Ausstellungsreihe mit dem übergeordneten Konzept „ACCESS ALL AREAS: Zugänge, Zuwendungen, Zusammenhalt“, das sich unterschiedlichen Bezügen und Lesarten des Zugangs widmete. Den Auftakt der Reihe bildete die Gruppenausstellung When the Sick Rule the World, die sich mittels der Praktiken und Arbeiten von vierzehn Künstler*innen und zwei Kollektiven vorherrschenden Konzepten von Gesundheit, Produktivität und Fähigkeit (engl. ability) näherte. Hier geben Fanny und Viktor Einblicke in ihre Arbeit an den Ausstellungen zu spezifischen Formen von Zugänglichkeit (engl. accessibility). Aus den Kollaborationen mit den Künstler*innen der Ausstellungen und weiteren wichtigen Gesprächspartner*innen entstand auch die Publikation Wicked Little Town. Die veröffentlichten Texte greifen immer wieder das zentrale Themenfeld des Stipendiums von Fanny Hauser und Viktor Neumann auf: die Bedeutung von Bündnissen und Solidarität jenseits von Zeit, Raum und Verwundbarkeiten.
Twenty-One Questions
What Would an HIV Doula Do? und Triple Canopy, Ausstellungsansicht, When the Sick Rule the World
„Twenty-One Questions to Consider When Embarking on AIDS-Related Cultural Production“ ist ein Fragebogen, der gemeinsam von zwei Kollektiven – einer Gemeinschaft von Menschen, die unter dem Namen What Would an HIV Doula Do? agieren und dem editorischen Kollektiv hinter der Publikationsplattform und dem Magazin Triple Canopy – erarbeiteter wurde und im Rahmen eines Symposiums namens „How We Do Illness“ (2018) entstand.
In Reaktion auf die Pandemie wurde im Zusammenhang/ Kontext der Ausstellung When the Sick Rule the World ein zweiter Fragebogen mit dem Titel: „Twenty-Seven Questions for Writers and Journalists to Consider When Writing About Covid19 and HIV/AIDS“ verfasst.
Crip Magazine von und mit Eva Egermann
Eva Egermann, Crip Magazine #1–3, Ausstellungsansicht "When the Sick Rule the World"
In ihrer forschungsbasierten und kollaborativen Praxis beschäftigt sich Eva Egermann mit aktivistischen Strategien und Subkulturen. Ihre Arbeiten und Interventionen dekonstruieren als binär aufgefasste Konstellationen wie Gesundheit/Krankheit, Fähigkeit/Unfähigkeit, Verletzlichkeit/Stärke und zielen beharrlich auf die künstlerische Neuverhandlung der Wirklichkeit ab. Teil der Ausstellung When the Sick Rule the World ist ihre Crip Magazine-Reihe. Die Arbeit Eva Egermanns am Crip Magazine macht sichtbar, wie solche (Material-)Sammlungen auch einen Ort der Versammlung bilden, indem sie Akteur*innen in Verbindung bringen aus den Allianzen entstehen können.
3. Wie intersektional, inkludierend und privilegienkritisch kuratieren?
Das Bedürfnis und die Notwendigkeit Künstler*innen, denen aufgrund von gesellschaftlichen und institutionellen Diskriminierungs- und Ausschlussprozessen bislang nicht die gleichen Sichtbarkeits- und Teilhabemöglichkeiten zukommen, in das Ausstellungsprogramm mit einzubeziehen, kann sich auch auf problematische Weise in die Praxis übersetzen.
Wie und was braucht es, um eine gute Zusammenarbeit für alle Beteiligten zu ermöglichen?
Im Verlauf des Gesprächs wurde die Fragilität einer solchen Zusammenarbeit in Hinblick auf ihre Intention, bestehende institutionellen Hierarchien und Privilegien deutlich.
Die kuratorischen Anliegen umfassen weit mehr als inhaltliche Interessen und die Auswahl von künstlerischen Positionen und Kunstwerken. Es geht vielmehr darum, wie eine Einladung ausgesprochen wird, wie viel Raum zum einen den Gesprächen gewidmet wird, zum anderen aber auch wie diese prozessual in die Arbeit an der Ausstellung einfließen und Transformationen wie Erweiterungen zugelassen wird.
Die Frage, die uns auch beschäftigt hat, war, ob das Wissen um körperpolitische Verstrickungen verbindende und gemeinschaftsstiftende Momente befruchten kann, in denen unterschiedliche Skalierungen von Gemeinschaft und die Knüpfung von Allianzen verhandelt werden.
Dass Bewusstsein der eigenen Positionierung und Involvierung, das Offenlegen der institutionellen wie auch Förderstrukturen und Entscheidungsprozesse sowie die Thematisierung der eigenen Privilegien und der (Ver-/ Handlungs-) Möglichkeiten als Kuratorin schafft einen vertrauensvollen Umgang, der wiederum ermöglicht sich mit den Künstlerinnen und anderen Akteurinnen in einen gemeinsamen Prozess zu begeben, um im Dialog die Ausrichtung der Ausstellung zu präzisieren und womöglich um Künstlerinnen oder Werke zu erweitern.
Diese (temporär-)kollektive Unternehmung der (Arbeits-)Gemeinschaft auf Zeit, wird mit der Eröffnung einer jeden Ausstellung zusätzlich um die interessierte Öffentlichkeit erweitert. Die kuratorische Arbeit wird so zu einem Ensemble von Mikropraktiken, die sich darum bemühen, feine Verbindungen zwischen Werken und Arbeitsweisen herzustellen, sie aber auch mit dem Ausstellungsort, der Zeitgenoss*innenschaft und ihren politischen Kontexten sowie den lokalen (sozio-ökonomischen und historischen) Gegebenheiten zu verbinden.
Welche Verantwortung liegt der Rolle der Kurator*in in diesen Gefügen inne?
4. Formen der Zuneigung als Grundlage von Allianzen
Während dieses Gespräch stattfindet, sind wir bereits ein Jahr mit der gesellschaftlichen Krise, ausgelöst durch den Corona-Virus-Pandemie, konfrontiert. Viele der Ausstellungen wurden erst gar nicht eröffnet, während andere zeitweise besuchbar waren. Die Hochschullehre findet nahezu ausschließlich digital statt: distance learning in Zeiten des social distancing. Wie ist es in Zeiten der Isolation möglich, sich gemeinschaftlich zu verbinden? Alice hat zu diesem Thema Ingo Niermanns Workshopformat Army of Love – Safe Touch mitgebracht.
4.1. Liebe als Ressource
Army of Love – Safe Touch mit Ingo Niermann und Michelangelo Miccolis hat im Rahmen eines Seminars stattgefunden, das Alice im Herbst 2020 leitete. Die Workshopwoche widmete sich dem Thema Inklusion.
Army of Love, Ingo Niermann & Michelangelo Miccolis, Workshop Embracing Crisis – Umarmen (in) der Krise?
Die Grundidee der Army of Love ist, Liebe als eine Ressource zu verstehen, die inklusiv und exklusiv operiert. Liebe wird damit als ein Wert ausgewiesen, der nicht allen in unserer Gesellschaft im gleichen Maße zur Verfügung steht. Die Army of Love konstituiert sich als grundlegend offene Community von Aktivist*innen, die sich denjenigen widmet, die sinnliche, körperliche Liebe brauchen, sie aber nicht bekommen.
Army of Love – Safe Touch geht dieser umarmenden Geste aller, unabhängig unserer Differenzen, in Zeiten der Pandemie und der Krise im Hinblick auf die Verschärfung von Unterschieden zwischen Klassen und Geschlechtern und in Auseinandersetzung mit der Feindseligkeit gegenüber dem „Fremden“ oder dem ›Anderen‹ nach. Führt die erzwungene soziale Distanz zu einer Verschärfung der gegebenen Strukturen?
Für die Situation der Pandemie und der physischen Isolation hat Niemann dieses Projekt, das anfänglich tatsächlich auf den nahen und intimen, persönlichen, körperlichen Austausch basierte, um ein Tutorial für einen distanzierten safe touch weiterentwickelt, so dass potenziell jeder auch während Pandemie mit Fremden intim sein kann; sich quasi jeder mit Menschen treffen kann, im Park oder auf der Straße und Intimität austauschen kann ohne Ansteckungsgefahr. Der safe touch ist parallel zu Konzeptionen von safer sex zu verstehen, wie sie im Zuge der HIV- und AIDS-Krise entwickelt wurden. Teil dieses Rekrutierungsworkshops der Army of Love ist der intensive Blick, intense gaze, bei dem man sich im Sicherheitsabstand einander gegenüber positioniert und sich eine Zeit lang, mindestens 5 Minuten in die Augen schaut. Hier wird die Idee des Trainingslagers aufgegriffen, indem trainiert wird, denrjenigen Liebe geben zu können, die ihr bedürfen, und nicht nur denrjenigen, die man selbst präferiert und auserwählt. Da dieses Training im Außenraum stattfindet, erzeugt es stets (automatisch) Wirkung auf eine weiter gefasste Öffentlichkeit.
4.2. In (intime) Verbindungen treten mit Sunaura Taylor, Annie Sprinkle und Beth Stephens
Formen der Isolation, wie wir sie in Zeiten der Pandemie erlebt haben, Erfahrungen von Zugänglichkeit und Ausschluss, von Krankheit und Gesundheit gehörten lange vor der globalen Corona-Krise zu den Themen und Praktiken einiger Künstler*innen. Strategien und Techniken, die von Gruppen entwickelt wurden, welche aus verschiedensten Gründen nicht zusammenkommen können, bergen einen umfassenden Erfahrungsschatz und Kompetenzen, auf die hätte zurückgegriffen werden können, auf die zugleich lange Zeit nicht zurückgegriffen wurde. Formen der Zuneigung und andere Formen der Allianzenschließung, der Körperlichkeit oder dieser verschiedenen Momente des potenziell möglichen körperlich Zusammenkommen-Könnens finden sich in den Arbeiten von Annie Sprinkle und Beth Stephens sowie von Sunaura Taylor wieder. Sie verweisen auf unsere (intime) Verbundenheit untereinander und mit unserer Umwelt.
„If animal and disability oppression are entangled, might not that mean their paths of liberation are entangled as well?“1
4.3. (Institutionelle) Kompliz*innenschaften und andere Formen der Solidarisierung
Wie wir mit unserer Umwelt in Verbindung treten, warf die Frage der Solidarisierung auf, die wir auch (körper-)politisch als Allianzen verstanden wissen wollen. Diese Allianzen lassen sich knüpfen mit unseren Nächsten, unseren Freundinnen, unseren Nachbarschaften und den Institutionen nebenan und auch Entfernteren, mit einer Geschichte, die einmal war, inzwischen vergangen ist und doch stets Spuren hinterlässt und nachhallt. Über diese Verbindungen nachzudenken, sie offenzulegen, vermag uns unsere Gegenwart näherzubringen und über unsere Zukunft(-swünsche) zu reflektieren. In Gedanken an die noch nicht oder nicht mehr Lebenden werden Fragen der Verbundenheit zu Allianzen und Komplizinnenschaften zu einem die kuratorische Praxis erweiternden Teil.
Die beiden Ausstellungen Poczet im Kunst(Zeug)Haus und Eat the Museum in der Alten Fabrik, Rapperswil, nehmen einen lokalen Anlass zum Ausgangspunkt: die bevorstehende Schließung des dort seit 1870 ansässigen Polenmuseum. Die Ausstellungen stellen die Frage nach institutionell-nachbarschaftlicher Kompliz*innenschaft sowie transnationaler Allianzen. Wie können solche Projekte Praktiken zu einer kollektiven, antifaschistischen Handlungsfähigkeit innerhalb und außerhalb von Institutionen imaginieren und experimentell zur Verhandlung stellen?
Das Gespräch „Doing Body Politics“ bildete die Auftaktveranstaltung der Reihe „Körperpolitiken im Ausstellungskontext“, welche in Kooperation zwischen dem Kunstverein Hildesheim und dem DFG-Graduiertenkolleg Ästhetische Praxis der Universität Hildesheim entstanden war.
Mein besonderer Dank gilt Antje Géra für ihre aufmerksame und wertschätzende Moderation, Fiona McGovern und Nora Brünger für ihre wertvolle Arbeit, die wie so oft ausuferte in Form von aufmerksamer und kritischer Begleitung und Umsetzung, sowie für die Offenheit und Unterstützung auf allen Ebenen für das Möglichmachen der Reihe. Isabelle Konrad und Quirin Thalhammer möchte ich danken für die technische und organisatorische Hilfe, und Johanna Schäfer für die Transkription, den Schnitt und die redaktionelle Arbeit – ohne sie wäre dieser Beitrag nicht möglich gewesen. Und natürlich unseren Gästen Alice, Fanny und Viktor für die vielen wertvollen Vor-, Nach- und Zwischen-Gespräche und Ihre Teilnahme an diesem Panel.
Footnotes
Sunaura Taylor, Beasts of Burden: Animal and Disability Liberation, The New Press, 2017. ↑
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Published on 2022-03-17 08:00